Der letzte Blog-Artikel, den ich geschrieben habe, ist schon vor einigen Monaten erschienen. Also wurde es wieder einmal Zeit für einen kleinen bebilderten Text.
Ich habe mir zum Osterfest ein neues Objektiv für meine Leica M-Kameras gegönnt. Das Voigtländer 1,4/35 Nokton II VM MC. Zwar besitze ich bereits ein 35mm- Objektiv, das Leica Summicron 2,0/ 35 (IV) war mein erstes Objektiv, das ich mir mit der Leica M6 gekauft habe. Eine lichtstärkere Variante interessiert mich schon länger. Angesichts der Neupreise des Hauses Leica, sowie der Preise, die derzeit auf dem Gebrauchtmarkt für Leica-M-Objektive verlangt werden, habe ich mich nach Alternativen umgesehen. Da ich sowohl mit dem Ultron 2,0/28 und mit dem Superwide Heliar 4,5/15 sehr zufrieden bin, ist mein Blick auf das Nokton 1,4/35 II VM aus dem Hause Voigtländer gefallen.
Mir ist bewußt, daß die Bildqualität nicht auf Leica-Niveau ist, deswegen ist auch ein Vergleich müßig. Was ich zu den Voigtländer-Objektiven, die ich besitze sagen kann, ist, daß sie sehr gut verarbeitet sind und einen sehr wertigen Eindruck vermitteln.
Ich möchte keinen "Testbericht" über das Nokton verfassen, wäre dazu mangels Fachkenntnis auch gar nicht in der Lage. Mein Ziel ist es, meine ersten Eindrücke in Form von Fotos, die ich mit diesem kompakten lichtstarken Objektiv gemacht habe zu schildern.
Die Corona-Pandemie hat auch für meine Familie und mich Auswirkungen. Unser alljährlicher Osterbrunch mit Verwandten und Freunden ist dieses Jahr leider ausgefallen. Also habe ich ein wenig Zeit genutzt, um das Nokton 1,4/35 bei einer kleinen Runde durch mein Viertel auszuprobieren.
Die Handhabung des Objektivs ist so wie die der anderen Objektive für die Leica-M. Zur Kamera hin befindet sich der Ring zur Fokussierung, im vorderen Bereich befindet sich der Blendenring, der in 1/2-Blendenstufen rastet. Ich mag die Griffmulde am Fokusring, die manche Leica-M-Objektive besitzen. Auch das Nokton hat eine solche Griffmulde, die die Fokussierung erleichtert. Für mich neu ist, daß der Blendenring zwei Erhebungen hat, die sich ca. 135° gegenüberliegen und ebenfalls die Bedienung erleichtern.
Ich habe mich bemüht, mit der jeweils maximal möglichen Blendöffnung zu fotografieren. Da ich die M9 auf ISO 80 eingestellt habe, war es tatsächlich manchmal möglich die Blende 1,4 zu nutzen, keine der hier gezeigten Aufnahmen wurde mit einer Blendenöffnung < 2,8 gemacht. Die Bilder sind nicht so knackscharf, wie es die Bilder der original Leica-Optiken sind. Als Referenz dient für mich das Super-Elmar 3,4/21 mit dem ich sehr gerne fotografiere. Für die bildmäßige Fotografie reicht mir die Schärfe bei offener Blende allemal aus. Mit weiter geschlossener Blende habe ich bisher nicht fotografiert. Aller Erfahrung nach wird die Schärfeleistung bei mittleren Blenden allerdings deutlich zunehmen. Gerade bei den Aufnahmen der Kirschblüten hat der etwas "duftigere" Schärfeeindruck nach meiner Meinung durchaus Vorteile.
Die hier gezeigten Bilder sind lediglich in der Helligkeit und der Gradationskurve leicht bearbeitet. Ausschnitt und Farben habe ich nicht separat beeinflußt, außer natürlich bei der in S/W umgewandelten Aufnahme :-). Sie gefielen mir, wie sie nach der RAW-Entwicklung dargestellt wurden.
Ich bin überzeugt, daß das Nokton 1,4/35 eine gute Ergänzung meines Objektivparks darstellt, als lichtstarke Alternative zum Summicron 2,0/35 wird es sicher häufig zum Einsatz kommen. Außerdem erlaubt es mir sowohl analog, als auch digital mit der 35 mm Brennweite zu fotografieren ohne das Objektiv ständig wechseln zu müssen.
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