Die Kanalinsel Guernsey analog erlebt

Wie im vorhergehenden Blogartikel bereits beschrieben, führte uns der Urlaub im Jahr 2023 auf die britische Kanalinsel Guernsey. Es war der zweite Aufenthalt – nach 1997 - auf der kleineren der beiden Kanalinseln, zu deren Gebiet auch noch die Inseln Alderney, Sark, Herm, Jethou und Lihou gehören.

Die Kanalinseln liegen im Ärmelkanal, sind aber deutlich näher an der französischen als an der britischen Küste. Diesen französischen Einfluss auf die durchaus wechselvolle Geschichte der Kanalinseln merkt man nicht nur an den Namen der Straßen oder Buchten sehr deutlich. Zusammen mit dem durch den Golfstrom beeinflussten Klima ergibt sich eine an mediterrane Gefilde erinnernde Atmosphäre.

Neben den digitalen Kameras habe ich auch meine Leica M6 mit 4 Rollen Kodak Portra400 dabei gehabt. Ich mag diesen Film ob seiner Farben und des Belichtungsspielraums trotz seines beinahe prohibitiven Preises sehr gerne. Ich habe ihn durchgängig eine Blende, also mit ISO200, überbelichtet und von www.onfilmlab.de entwickeln und scannen lassen.

Die meiste Zeit hatte ich das Summicron 2/35 (IV) auf der M6, einige Aufnahmen sind allerdings auch mit dem Super-Elmar 3,4/21, dem Summicron 2/50 und dem Summicron 2/90 entstanden.

St. Peter Port ist die „Hauptstadt“ der Kanalinsel Guernsey. Sie ist die größte Stadt auf Guernsey, mit dem Hafen ein touristischer Anlaufpunkt und auch der Sitz des Regierung des Bailiwick of Guernsey.

Candie Gardens ist eine Parkanlage „über den Dächern“ von St. Peter Port mit dem Guernsey-Museum, einem kleinen Café und einem ruhigen Gartenbereich, der zum Verweilen und Ausruhen einlädt. Auch das Denkmal des Dichters Victor Hugo, der auf Guernsey im Exil gelebt hat, hat in den Candie Gardens seinen Platz gefunden.

Anmerkung: Das Bild des Cafés ist eine analoge Aufnahme aus dem Jahr 1997, ich habe versäumt, es auch im letzten Jahr analog zu fotografieren. Bis auf das Mobiliar hat es sich aber nicht verändert.

Lihou liegt im Nordwesten von Guernsey und ist nur zu bestimmten Zeiten bei Niedrigwasser zu Fuß zu erreichen. Neben einigen Ruinen befinden sich dort ein kleines Gästehaus mit Landwirtschaft und ein sogenannter Venus-Pool, das ist ein naturbelassener Badepool, der vom Atlantik mit Wasser versorgt wird und so bei Niedrigwasser zum Baden einlädt.

Die Insel Sark gehört zum Bailiwick of Guernsey und ist von St. Peter Port mehrmals täglich mit der Fähre zu erreichen. Die Überfahrt dauert ca. 40 min. Ein Ausflug ist auf jeden Fall empfehlenswert. Auf Sark gibt es keine Autos. Der Transport von Menschen und Gütern erfolgt mit Traktor- und Pferdegespannen, oder es wird das Fahrrad benutzt. Neben der Landwirtschaft gibt es dort auch ein touristisches Angebot mit Hotels, Restaurants, kleinen Gartenwirtschaften und Läden. 

Eine Besonderheit in St. Peter Port sind die bathing pools, eine öffentliche, kosenlose Bade- bzw. Schwimmmöglichkeit, die den großen Tidenhub im Ärmelkanal ausnutzt. Die Becken werden bei Flut regelmäßig vom Meerwasser überspült und bieten sowohl dann, als auch bei Ebbe eine bei den Guernsey-People beliebte Badegelegenheit (auch wenn sie, als ich dort fotografiert habe, fast menschenleer waren), übrigens auch in der kalten Jahreszeit.

Little chapel ist eine kleine Kapelle, die ein Mönch aus Bruchstücken von verschiedenen Keramik-Gegenständen erbaut hat und ist ein Muss für jeden Guernsey-Besucher.

Alle hier gezeigten Bilder sind unbearbeitete Scans vom Film. Ich bereue ein wenig, daß ich nur 4 Filme zur Verfügung hatte, ich hätte gerne mehr Aufnahmen gemacht. Allerdings möchte ich sehr gerne noch einmal auf diese faszinierende Insel reisen, dann sicher mit mehr Filmen.