St. Peter Port - anders gesehen

St. Peter Port ist die Hauptstadt des "Bailiwick of Guernsey". Guernsey ist eine der Kanalinseln, die im englischen Kanal vor der französischen Küste liegen. Durch den Golfstrom herrscht auf den Kanalinseln ein sehr mildes, fast mediterranes Klima.

 

Die Kanalinseln gehörten auch schon vor dem Brexit nicht zur EU, sie waren und sind aufgrund der niedrigen Besteuerung für die Finanzindustrie sehr attraktiv. Daneben sind der Tourismus und die Landwirtschaft die Haupteinnahmequellen der Inselbewohner.

 

Nach 1997 statteten wir der Insel in diesem Jahr einen zweiten Besuch ab. Diesmal fuhren wir mit dem Auto bis St. Malo in Frankreich, von dort ging es mit dem Katamaran in knapp 2 Stunden nach St. Peter Port. Aufgrund der Verkehrsdichte auf Guernsey, die zu den höchsten weltweit gehört, aber auch wegen des Linksverkehrs stellte ich mir das Autofahren auf der Insel als große Herausforderung vor. In der Tat mußte ich mich an den Linksverkehr erst gewöhnen, und auch daran, daß die Straßen auf Guernsey sehr eng sind. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 35 Meilen pro Stunde beschränkt. Trotz dieser Bedingungen war das Autofahren, aber auch die Fortbewegung als Fußgänger auf Guernsey sehr entspannt. Das liegt vor allem an den entspannten und rücksichtsvollen einheimischen Autofahrern, die selbstverständlich auf ihre Vorfahrt verzichten, oder anhalten, um Fußgänger die Straße überqueren zu lassen. Dazu beitragen mag aber auch, daß  an vielen Kreuzungen das sogenannte "Filter" oder "Filter in turn"-System gilt. Die Autofahrer müssen sich schlichtweg darüber verständigen und einigen, wer zuerst fährt, und das funktioniert sehr gut.

 

Genug vom Individualverkehr. Guernsey ist landschaftlich wunderschön. Steilküsten und einsame Buchten sind beeindruckend, der Tidenhub von bis zu 10 Meter prägt die Küste und schafft manchmal komplett andere Ansichten zwischen Ebbe und Flut. Natürlich habe ich auch Fotos von dieser abwechslungsreichen Landschaft gemacht. hier geht es aber um die eingangs erwähnte Hafenstadt St. Peter Port und mein etwas anderer Blick auf diesen Ort, der für mich von besonderem Reiz ist, weil er nicht von Hochglanzfassaden der Finanzindustrie lebt, sondern seinen ganz eigenen Charme entwickelt, wenn man durch die Strassen und Wege streift..

Die einzelnen Bilder können mit einem Klick vergrößert werden!

St. Peter Port ist geprägt von kleinen inhabergeführten Geschäften. Filialen großer Ketten findet man selten. Besonders beeindruckend fand ich die Blumenpracht, die an Häuserzeilen und in Blumenkästen an Straßenlaternen gepflanzt wurde und einen durchweg gepflegten Eindruck machte.

 

Darüber hinaus gibt es in dem Ort aber auch Häuser, denen man den Einfluß von Wind und Wetter durchaus ansieht. Aber auch dort sind häufig Fahnen des Vereinigten Königreich, oder - weit häufiger - die Fahne von Guernsey zu sehen ist.

Vom Hafen aus führen steile Straßen, Wege und Gassen die Felsen hinauf.

Einige Versuche in der "Street-Fotografie", und Details, die mir aufgefallen sind.

Die hier gezeigten Aufnahmen wurden mit der Leica M10-R, der Leica M9, der Leica X2 und analog mit der Leica M6 auf Kodak Portra400 fotografiert. Die verwendeten Brennweiten waren 21mm, 28mm, 35mm, 50mm und 90mm.

Guernsey ist nicht nur eine Reise wert. Die Landschaft ist schlichtweg traumhaft, das Klima mediterran ohne die am Mittelmeer vorherrschende Hitze im Sommer. Besonders beeindruckt bin ich jedoch von der Freundlichkeit, der Zugewandtheit und Hilfsbereitschaft der Inselbewohner.

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